Tunnel bauen |
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ModellbahntunnelIn diesem Kapitel: Tunnelbilder dieser kleinen Modellbahnanlage in Spur N. Und weil Tunnel praktisch immer Thema sind, das Ganze etwas ausführlicher. Ratgeber Tunnel bauen - oder: Tunnelbau-Ingenieur in fünf Minuten! Inklusive der 18 dümmsten Tunnelbau Fehler, die dir nicht passieren, wenn du dieses Kapitel gelesen hast. Es gibt auch kurze Modellbahn Tunnel: Hier ist das andere Ende der Tunnelöffnung bewusst sichtbar gelassen Lies hier:
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Züge erreichen den kleinen Endbahnhof direkt nach einem Tunnel Was ist ein Tunnel?Verläuft ein Verkehrsweg durch natürliches Gelände hindurch, dann ist es ein Tunnel. Andernfalls handelt es sich um eine Unterführung, Brücke, Überwerfung oder Einhausung. Außerdem sind Tunnelstrecken teuer. Es muss also gute Gründe geben für einen Tunnelbau. Warum diese Definition einer banalen Selbstverständlichkeit? Weil dieses Verständnis wichtig ist für… …das perfekte TunnelmodellWill man auf einer Modellbahnanlage eine realistische Tunnelgestaltung, dann gilt der Blick zunächst dem Vorbild, der großen Eisenbahn. Das lehrt zwei Grundsätze:
Auf einer Modellbahn ist es genau umgekehrt. Die Kunst besteht also darin, es so aussehen zu lassen, dass man es eben nicht merkt. |
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Gründe für einen Tunnelbau gibt es viele. Zum einen das Ende der Modellbahnanlage, wo die sichtbare Bahnstrecke meist in einem unschönen engen Kurvenradius abbiegt. Das sollte tunlichst kaschiert werden. Zum anderen wollen Technik, Schattenbahnhöfe oder Gleiswendel verborgen werden. Und hübsch aussehen soll es bitte sehr auch. Womit wir erstmal beim Gleisplan sind. Denn idealerweise vereint der Gleisplan diese Erfordernisse perfekt. Es gilt: Gute Gleispanidee = guter Tunnel. Sonst wirkt eine Anlage schnell spielzeughaft. Im schlimmsten Fall erinnert es an Fertigtunnel. Also jene käuflichen Tunnelmodelle, die viele Modellbahner noch aus ihrer Kindheit kennen als haubenartige Gebilde, die mehr oder weniger uninspiriert auf der Eisenbahnplatte herumstanden. Und somit selber zum topographischen Hindernis wurden. Mit einem fertigen Modelltunnel kommt man daher nicht weit. Man muss Tunnel selber bauen. Dabei ist der beste Modellbahntunnel derjenige, der sich organisch in das Gelände einfügt. Man muss das Gefühl haben, dass die Bahnstrecke gar nicht anders kann als genau an dieser Stelle wie selbstverständlich aus der sichtbaren Modellbahn Landschaft zu verschwinden. Tunnel bauen: Die MethodenTunnelbau heißt im Wesentlichen Gestaltung von Mauerwerk. Bei der Detaillierung scheiden sich allerdings die Geister. Profis gießen Portale, Stützwände oder Arkaden selber aus Gips. Im Modellbahn Zubehör sind hierfür diverse Gussformen erhältlich. Hardcore Modellbahnern reicht selbst das nicht. Die ritzen das Mauerwerk selber in den Gips. Jede Fuge einzeln per Hand. Und dann gibt es noch Modellbahner mit einer besonderen Vorliebe für den Sisyphos-Mythos. Die ritzen sogar die Tunnelwand innen und malen dann jedes Rußpartikel einzeln auf. Tunnelportal drucken wäre eine weitere Möglichkeit. 3-D Druck bietet interessante Möglichkeiten. Wer weniger technikaffin ist, nutzt die Websuche und druckt sich Portale als Grafik aus und beklebt damit ein passend ausgeschnittenes Hölzchen als "Tunneleingang". Da muss man zwar auf reliefartige Mauerstrukturen verzichten, ist aber am preiswertesten. Mein Motto lautet allerdings: Tunnelportal kaufen! Käufliche Portale kosten nicht die Welt, sehen gut aus und die Auswahl ist groß. Das Portal wird dann einfach in eine passend ausgeschnittene Holzleiste eingepasst, fertig. Übrigens geht es auf einer Modelleisenbahnanlage nicht nur um Eisenbahntunnel. Auch Straßen müssen irgendwo sinnvoll enden. Was bietet sich da an? Genau: |
Quicklinks zum Stöbern: |
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Ein Straßentunnel. Dieser hier ist Resteverwertung: Ein übrig gebliebenes eingleisiges Tunnelportal von Vollmer, mit der Säge eingekürzt. Die Stützwand außen ist ebenfalls aus der Restekiste, aber von Faller. Wer genau hinschaut, sieht den Unterschied im Mauerwerk. (Was solls, die Tunnelbau-Behörde hatte Sparkurs verordnet). Diese Kleinanlage hat übrigens genauso viele Straßentunnel wie Bahntunnel: Das gekürzte eingleisige Tunnelportal hat die perfekte Breite für eine kleine Landstraße. Eine 218er mit kleinem Ortsgüterzug bei der Tunnelausfahrt: Tunnelportal von Faller. Dieses Modell hier gefällt mir besonders gut mit seinen seitlichen Stützwänden und dem asymmetrisch angeordneten Mauerwerk auf der Krone. Die Baumstämme links sind gekürzte Schaschlikspieße, braun angemalt. Tunnel in unterschiedlichen Höhenlagen sind immer reizvoll. Dasselbe Portalmodell bei der Bahnhofseinfahrt: |
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Hier wurden verbaut: Spur N Tunnelportale, eingleisig
Alles beisammen? Los gehts: Anleitung Tunnelbau in 3 Schritten - einfach & realistischBauanleitung: Zuerst eine passende Öffnung in ein Stück Holz sägen und das Portal dran kleben: |
Viele der käuflichen Portale haben an der Rückseite Plastiknoppen. Eigentlich sind diese gedacht zur Fixierung der rückwärtigen Tunnelwandröhre. Für mich unnötig, da bei mir die Röhre an das Holzbrett geklebt wird. Wen die Noppen stören: Mit einer Feile einfach wegschleifen. Tunnelröhre & TunnelwandTipp: Als angedeutete Röhre tut es auch ein Stück graue Pappe. Das wird in der passenden Rundung zugeschnitten, zurechtgebogen und dann von hinten ans Portal geklebt. Es geht ja nur um ein paar Zentimeter im einsehbaren Bereich. Vorher wird die Pappe aber "verschmutzt". Bei mir wie üblich mit stark verdünnter schwarze Wasserfarbe, flüchtig drüber gepinselt. Man kann auch die Tunnelröhre mit Dekor-Mauerplatten gestalten. Solche bedruckten Kartonbögen gibt es im Modellbahn Handel in allen erdenklichen Mustern und Farben, ob Klinker, Naturstein oder Beton. Verläuft die Tunnelstrecke in einer Kurve, darauf achten, dass die Wagons innen nicht an der Röhre streifen. Die Standard-Radien der Modellgleise sind nicht vorbildgetreu; bei langen Wagons ist deshalb der Kurvenüberhang beträchtlich. Der Fachbegriff lautet Lichtraumprofil. Dann den Pappbogen halt entsprechend asymmetrisch zuschneiden. Im nächsten Schritt wird das vorbereitete Tunnelstück eingebaut. Dann wird der Berg mit Gips überzogen. Wie ich Berge baue kannst du übrigens ausführlich in diesem extra Kapitel lesen: Berge bauen. Sollte Gips an das Portal kommen, kein Problem. Das Portal wird später sowieso zusammen mit der ganzen Bergkonstruktion komplett überstrichen. Tipp: Wer Oberleitungs-(fake-)betrieb hat, sollte innen gegebenenfalls auch an eine Abspannvorichtung denken. Und Eingriffsluken sind sowieso immer eine gute Idee. Als letzter Schritt erfolgt die Tunnel Gestaltung: Farbe: Als Grundierung bekommt das Tunnelportal zunächst denselben Anstrich wie die Felsen drumherum. Hier grau. So wirkt das Ganze später organischer. Finish: Jetzt wird das Portal farblich etwas abgesetzt vom Rest des Berges. Mir reicht da stark verdünnte schwarze Wasserfarbe aus dem Schulmalkasten. Der Lasureffekt sorgt dafür, dass das Mauerwerk betont wird. Man nennt es daher auch Weathering oder Washing. Wer will, kann natürlich das Portal auch in einer anderen Farbe absetzen. Begrünung erfolgt dann zum Schluss. Modelleisenbahntunnel: Die richtige PlatzierungSind die verborgenen Streckenverläufe grundsätzlich geklärt, kommt das Feintuning. Wo genau ist die Position der Tunnelöffnung? Für eine perfekte Platzierung können ein paar Zentimeter mehr oder weniger entscheidend sein. Tipp: Vermeide nach Möglichkeit, das Portal über einen engen Kurvenradius zu setzen. Was für die Tunnelröhre innen gilt, gilt erst recht für die Portalöffnung: Je kleiner der Radius, desto krasser ist der Kurvenüberhang bei Loks und Wagons. Das kann nicht nur knapp werden, es sieht auch blöd aus. |
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Bei Kleinanlagen freilich ist das meist nur ein frommer Vorsatz. Lösung: Kurze Wagons. Info Tunnelportale: Funktion, Typen, BauweisenWarum gibt es Tunnelportale? Man könnte ja auch einfach ein Loch in die Felswand hauen. Tatsächlich ist das gelegentlich anzutreffen. Aber Standard ist das gemauerte Tunnelportal, oft mit davor liegenden seitlichen Stützwänden, auch Flügelmauern genannt. Die Gründe:
Unterschieden wird zwischen eingleisigen und zweigleisigen Tunnelportalen. Es gibt aber auch Sonderformen, wie etwa der Simplontunnel. Im Grunde ist dieser ein zweigleisiger Bahntunnel, hat aber zwei eingleisige Portale bzw. Röhren. Ältere Bauarten sind nicht selten pittoresk verziert mit Türmchen oder Erkern. Optisch moderner kommen die Eisenbahntunnel auf neuartigen ICE-Schnellfahrstrecken daher. Weniger ein Portal, mehr eine futuristische Röhre, die aus dem Berg herausragt. Vergleich: Die schönsten Tunnel für die ModelleisenbahnAuswahl und Gestaltung des Portals ist von zentraler Bedeutung auf dem Weg hin zum schönsten Tunnel. Unterschiede gibt es in der Art des Mauerwerks, der Bauweise und der Portalkrone. Letztlich entscheidet der persönliche Geschmack. Für eine realistische Tunnelportal Gestaltung gilt:
Die Unterschiede bei den Modellbausätzen tun sich letztlich wenig. Ob Plastik, Hartschaum oder Lasercut, meist sind es Fertigmodelle. Wenn nicht, dann ist der Zusammenbau des Modellbausatzes kaum der Rede wert. Beim Kauf muss man somit nur darauf achten ob eingleisig oder zweigleisig Tipp: Kaufe Modelle mit äußeren Seitenflügeln. Du wirst diese seitlichen Mauerflügel fast immer brauchen. Wenn nicht, weglassen geht immer. Fügt man Stützwände anderweitig hinzu, läuft man Gefahr, dass man hinterher eine unterschiedliche Maueroptik hat. Und wie ist das mit der Oberleitung? Gibt es Unterschiede in der Höhe? Leider machen Hersteller hierzu kaum Angaben im Detail ob es sich explizit um ein Dampflok-Portal oder ein E-Lok Portal handelt. Was auch daran liegen mag, dass bei E-Loks die Höhe der ausgefahrenen Pantographen durchaus variieren kann. Die meisten Portale dürften aber für alles passen. Im Zweifel das Portal halt aufbocken. Anderer Gleisplan, andere Spurweite?Weitere Empfehlungen (Auswahl) |
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Spur NTunnelportale Spur N, zweigleisig:
Spur H0Tunnelportale Spur H0, eingleisig
Tunnelportale Spur H0, zweigleisig:
Last, but not least: Tunnelbau TippsOder: Die 18 dümmsten Tunnelbau-Fehler!
AlternativenTipp: Es muss nicht immer ein Tunnel sein! Denn jeder Zentimeter Modellbahntunnel mehr bedeutet weniger sichtbare Strecke. Und wir wollen unsere Züge ja sehen. Mit etwas Kreativität lassen sich aber oft andere Lösungen finden, welche die unschöne Optik von engen Kurvenradien zwar nicht ganz kaschieren, aber zumindest erträglich abmildern. Zentral ist hierbei der Betrachter-Standpunkt. Von wo aus wird die Modellbahnanlage in der Regel betrieben? Da kann auch eine hohe Hauswand, ein Gelände-Einschnitt, eine Böschung, eine Brücke, ja selbst ein geschickt platzierter großer Baum Wunder wirken. Auch interessant:
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