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Exkurs Modellbahn fotografieren! Weniger für ambitionierte Fotografen (die können die folgenden Zeilen getrost überspringen), sondern für Einsteiger, die auch ohne Profi-Ausrüstung gute Bilder wollen!

Modellbahn fotografieren

Ratgeber Modellbahn fotografieren


Zoom ohne Zoom-Objektiv

Hokuspokus am PC! Nochmal dasselbe Foto, aber verblüffend andere Bildwirkung:

Modellbahnanlage fotografieren

Modellbahnanlage fotografieren: Bereits beim Shooting in Bildausschnitten denken!


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Interessante Nahaufnahmen ohne Zoom und Teleobjektiv dank der Funktion "Bildausschnitt"! Man nennt dies auch "Cropping". Der Vergleich der beiden Fotos oben macht den Effekt offenkundig.


Smartphone? Spiegelreflexkamera? Der gute Blick zählt!

Modellbahn und Fotografie haben viel miteinander zu tun. Denn auch eine Modellbahnanlage ist nichts anderes als ein Abbild der Realität. Durch gute Fotos lässt sich die Wirkung verstärken. Ein schön gewählter Bild Ausschnitt einer Szenerie oder von einem Diorama kommt daher immer gut.

Ich habe im Web schon viele an sich schöne Modellbahnanlagen gesehen, die aber fotografisch leider nicht gebührend umgesetzt wurden, weil das "gute Auge" fehlt oder ein paar simple Grundregeln nicht befolgt werden. Ersteres kann man trainieren; und Grundregeln kann man anwenden.

Für meine Website kam bei den älteren Projekten vor 2009 noch eine billige Digicam zum Einsatz wie etwa hier beim Gemogelten Kopfbahnhof. Danach wurde eine Zeitlang mit dem Smartphone dokumentiert. Auch wenn die fotografische Qualität dieser Bilder nur mäßiger Durchschnitt ist, so habe ich keine Veranlassung, sie zu entfernen. Warum auch. Da ich öfters aus alten Modellbahnanlagen neue Anlagen baue soll die Erinnerung bleiben. Zudem habe ich schon damals versucht, ein paar Grundregeln anzuwenden, so dass die Fotos auch heute noch akzeptabel sind.

2012 habe ich aufgerüstet in Form einer hochwertigen Spiegelreflex Kamera und mich eingehender mit dem Thema Fotografie beschäftigt. Bei neueren Projekten wie diesem Hafen oder diesen Figuren Szenen sieht man den Unterschied.


Modellbahn fotografieren: Tips für Einsteiger

Meine Tips geb ich gern weiter. Sie beziehen sich im Wesentlichen auf digitale (Spiegelreflex-) Kameras, wo man Grundfunktionen wie Blende, Verschlusszeit oder Weißabgleich selber einstellen kann.

Das bedeutet nicht, dass Handy-Kameras nicht geeignet sind. Die Fotofunktionen aktueller Smartphones sind inzwischen sehr leistungsstark. Außerdem sind diese mobilen Tausendsassas so klein, dass sie sich direkt auf dem "Bahnsteig" oder im "Gelände" platzieren lassen, was eindrucksvolle Aufnahmen ermöglicht. Die Einstellmöglichkeiten sind aber begrenzt; auch ein Objektivwechsel ist nicht möglich.

Im Übrigen gehe ich davon aus, dass auch ein Programm für die nachfolgende digitale Bildbearbeitung am Computer vorhanden ist. Warum? Da Fotos sowieso in digitaler Form vorliegen, ist eine Bildbearbeitungs-Software Pflicht. Die Anwendung ist keine Hexerei, aber es erweitert den fotografischen Prozess enorm. Es muss ja nicht gleich Photoshop sein. Es gibt auch gute Freeware Programme wie z.B. Gimp.


Los gehts: Die Modellbahnanlage fotografieren

1. Einstellungen an der Kamera zur Bildgröße und die Bildqualität. Beides darf nicht verwechselt werden. Und beides auf "maximal" einstellen. Im Detail:

Die Bildgröße bezeichnet die Seitengröße des Fotos in Pixel (Breite x Höhe). Also statt z.B einer Seitengröße von z.B. 800 x 600 Pixel besser z.B. 3200 x 2400 Pixel, oder mehr. Warum? Neben der Tatsache, dass das Foto auch in großen (Druck-) Formaten schärfer ist, ist ein weiterer wichtiger Grund das Cropping. So nennt man das Herausgreifen eines Bildausschnittes in einem Bildverarbeitungsprogramm. Je größer das Bild, desto besser die Möglichkeiten zum Cropping. Wer das begriffen hat, der verfügt über eine Zoom Funktion ohne Zoomobjektiv. Die beiden Fotos eingangs in diesem Kapitel zeigt, was ich meine!

Nicht zu verwechseln mit der Bildgröße ist die Bildqualität des JPG Formats. Diese stellen wir auch auf maximal. Warum? Die JPG Komprimierung arbeitet destruktiv. Das bedeutet: "Schlechter" machen (und somit Dateigröße sparen) geht nachträglich immer. Nachträglich "besser" machen geht aber nicht.


2. Motiv Ausleuchtung: Auf den eingebauten Blitz verzichten! Hört sich unorthodox an, bringt aber bessere Ergebnisse. Eine gute Ausleuchtung erfordert sowieso eine Profi Blitzanlage; die eingebauten Blitz Funktionen handelsüblicher Kameras sorgen eher für unliebsamen Schattenwurf. Für lustige Partybilder mag das noch angehen, aber nicht für eine Modellbahnanlage. Besser also auf andere Art für Raum Ausleuchtung sorgen.

So sollte es selbstverständlich sein, dass mit Tageslicht fotografiert wird, sofern Fenster vorhanden sind. Gegenlicht sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Ansonsten wirken ein paar zusätzliche Leuchten oft Wunder. Die älteren Fotos dieser Website wurden in einem typischen Hobbykeller aufgenommen (kleines Fenster, wenig Tageslicht). Lichtquelle waren nur 2 Neonröhren an der Decke. Als unterstützendes Licht gab es einzig noch die Stehlampe aus dem Wohnzimmer.

Erst bei Aufnahmen neueren Datums kam ein Stativ dazu sowie zwei Softboxen. Das sind Lampen mit indirektem Streulicht, die es bei Amazon für kleines Geld gibt und die ich nachdrücklich empfehle:

Noch empfehlenswerter für alle die (nur) mit Smartphone filmen oder fotografieren: Ein Handy Stativ mit Ringlicht! Vorteil: Licht, Stativ sowie eine praktische Halterung fürs Handy sind hier in einem Gerät vereint. Das Ringlicht leuchtet das Motiv gleichmäßig aus. Nicht umsonst zählt so ein Handy Licht-Stativ zur Standrardausrüstung aller Influencer und Social-Media Profis. Ich selber nutze dieses Gerät, erhältlich für überraschend kleinen Preis:


3. Weißabgleich: Neonröhre, alte Glühlampe, LED Streifen, Tageslicht, Dämmerlicht? Schummrige Hobbykeller mit verschiedenen Lichtquellen stellen für digitale Kameras eine echte Herausforderung dar, an der sie oft scheitern. Profis kennen das als die Farbtemperaturen von Lichtquellen. Die Folge: Farbstich im Bild. Die Ursache liegt darin, daß die Kamera nicht definieren kann, was denn nun das "richtige Weiß" sein soll. Der automatische Weißabgleich kommt da an seine Grenzen.

Abhilfe schafft der manuelle Weißabgleich. Auch günstige Digicams haben oft diese Funktion. Man sagt der Kamera, was die "richtige Farbe Weiß" sein soll. Hierfür fotografiert man einfach bildfüllend ein weißes Blatt Papier unter den gegebenen Lichtverhältnissen ab. Dann wird dies im entsprechenden Menü als neue Weiß-Referenz definiert.


4. Kamera Stativ ist bei anspruchvollem Shooting einer Modellbahnanlage unter schlechten Lichtverhältnissen ein Muss. Ansonsten wenigstens die Kamera irgendwo aufstellen.

Für ambitionierte Fotografen ist ein Stativ aber generell empfehlenswert. Es erlaubt längere Verschlusszeiten ohne Verwackler, Nachtaufnahmen oder auch den Einsatz großer Teleobjektive. Auch bei Videos ist es oft besser, wenn sich das Motiv bewegt und nicht die Kamera.

Stative gibts ebenfalls bei Amazon. Da es sich hier um ein wenig technisches oder erklärungsbedürftiges Produkt handelt, kann man die auch online kaufen. Ein bekannter Hersteller ist Cullmann, der auch für überraschend kleines Geld Stative im Programm hat:


5. Brennweite verstehen: Die Brennweite bezeichnet die Entfernung zwischen Objektiv und Film. Wobei mit "Film" heute die Sensorebene gemeint ist. 50 mm ist die normale Standard-Brennweite. Sie entspricht dem normalen menschlichen Sehfeld. Das 50 mm Objektiv heißt daher auch "Normalobjektiv".

Brennweiten unter 50 mm gelten als Weitwinkelformat, Brennweiten über 50 mm als Teleformat. Je weiter weg der Wert von "50" ist, desto extremer der Effekt. Die beliebten Zoom-Objektive können die Brennweite variieren; ein populäres Format ist z.B. ein 35 - 70 mm Zoomobjektiv.

Doch ob Vario-Zoom oder Festbrennweite: Vermeide als Einsteiger allzu extreme Brennweiten. Mit 50 mm bist du gut bedient. Ein leichtes Weitwinkel empfiehlt sich, wenn man in der Breite mehr von der Modelleisenbahnanlage einfangen will (= Panorama-Effekt).

Das heißt aber nun nicht, dass das Tele-Format ungeeignet ist für die Modellbahnfotografie. Teleobjektive "verdichten" den Raum, was sehr ästhetisch wirken kann. Die Anwendung setzt aber einen geübten Blick voraus; außerdem hat ein Keller oft nicht den Platz, um den nötigen Abstand zur Modellbahn zu bekommen, den ein Tele nunmal braucht.


6. Schärfentiefe verstehen. Salopp gesagt, ist die Schärfentiefe der Bereich im Bild, in dem alles scharf abgebildet ist. Die Schärfentiefe hängt ab vom Abbildungsmaßstab. Sie ist somit eine physikalische Gesetzmäßigkeit, der alle Kameras und alle Objektive unterliegen und darf daher nicht verwechselt werden mit unscharfen Fotos, die aufgrund von Verwackeln entstehen.

Für Anfänger ist ein großer Schärfentiefebereich empfehlenswert, weil hier "mehr" von der Modellbahnanlage scharf abgebildet ist. Fortgeschrittene nutzen allerdings gern kleine Schärfentiefebereiche. Hiermit läßt sich zwar kreativ(er) arbeiten; aber man muß Verständnis haben für Raumwirkung und Motiv.

Übrigens: Korrekt heißt es Schärfentiefe, auch wenn der Begriff Tiefenschärfe ebenfalls oft benutzt wird.


7. Den Zusammenhang zwischen Schärfentiefe, Blende und Brennweite verstehen. Es gilt: Eine kleine Blende (was einem großen Blendenwert entspricht, wie z.B. Blende 16) schafft einen großen Schärfentiefebereich. Umgekehrt erzeugt eine große Blende (was einer kleinem Blendenwert entspricht, wie z.B. Blende 3,5) einen kleinen Schärfentiefebereich. Nimm als Anfänger größere Blendenwerte.

Und wie hängt die Brennweite mit der Schärfentiefe zusammen? Genau genommen gar nicht, denn die Schärfentiefe hängt vom Abbildungsmaßstab ab. Da man aber mit einem Tele leicht Objekte "heranholen" kann (= Abbildungsmaßstab vergrößern), ist der Effekt bei großen Brennweiten offenkundiger.


8. Motivwahl. Jetzt endlich geht es ans Fotografieren. Dabei sind drei Punkte wichtig:

a) Denke in Bild-Ausschnitten! Eine Nachbearbeitung am PC ist immer empfehlenswert, um das Bild zurecht zu schneiden. Habe bereits beim Fotografieren im Hinterkopf, dass du als späteres endgültiges Foto womöglich nur einen kleinen Ausschnitt nimmst (="cropping"). Dein endgültiges Motiv wird selten identisch sein mit dem, was du gerade im Display vom Kamera Sucher siehst. Siehe auch Punkt 1, Punkt 9 - oder die zwei Beispielfotos eingangs dieser Seite!

b) Wähle eine gute Perspektive! Eine Vogelperspektive ist zwar vonnöten, wenn ein größerer Überblick über die Modellbahnanlage gegeben werden soll. Realistischer aber wirken Fotos mit dem Blickwinkel wie aus dem Lokführerstand. Also: Kamera auf Gleis-Höhe!

c) Achte auf den Hintergrund! Wenn die Modellbahn über keine Hintergrundkulisse verfügt, dann auf andere Weise für einen neutralen Hintergrund sorgen. Kein Mensch interessiert sich für deine unaufgeräumten Regale oder die Werkbank hinten im Hobbyraum. Zur Not hilft auch weißes Bettlaken im Hintergrund. Warum? Die Antwort gibt der nächste Punkt:


9. Bildbearbeitung: Der Schuss ist also jetzt im Kasten. Jetzt geht es an die Nachbearbeitung am PC. Hier sind ebenfalls drei Punkte wichtig.

a) Motiv freistellen. Falls ein unerwünschter Hintergrund zu sehen ist: Bessere Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop oder Gimp verfügen über eine sogenannte Freisteller Funktion. Damit schält man das Motiv (=die Modellbahnanlage) aus dem Hintergrund heraus. Der Hintergrund kann dann mit einer eigenen einheitlichen Farbe gefüllt werden, z.B. weiß. Deshalb auch der Bettlaken Tip. Das Freistellen geht einfacher, wenn der Hintergrund bereits einigermaßen einheitlich ist.

b) Bildausschnitt festlegen. Erklärt sich von selbst. Alle Bildbearbeitungsprogramme haben diese Funktion. Auch "Cropping" genannt.

c) Aufhübschen. Stimmt der Bildausschnitt, dann kannst du noch mit Helligkeit, Farben und Kontrasten experimentieren. Bessere Bildbearbeitungsprogramme haben entsprechende Menupunkte. Zum Schluss bei Bedarf noch den Filter "Bildschärfe" - und fertig.


Drucken oder Monitor? Dateiformat und Bild-Auflösung

Zum Schluss kommt die Bildausgabe. Papierabzüge sind heute out. Beim Druck (etwa auch Poster drucken o.ä.) gelten andere Regeln, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.

Heute werden Bilder meist in Socials oder im Web veröffentlicht oder am heimischen PC betrachtet. Darum soll es hier gehen. Und da gilt zunächst: So klein wie möglich, das spart Dateigröße.

Dabei dürfen zwei Dinge nicht verwechselt werden: Zum einen die Breite und Höhe des eigentlichen Bildes (= Abmessungen in Pixel), zum anderen die Auflösung in dpi (= dots per inch).

Zunächst die Abmessungen: Für die Betrachtung am Monitor bzw. im Internet auf den diversen Fotoplattformen reichen als Größe oft 1200 x 900 Pixel (Seitenverhältnis 4:3) bzw. 1200 x 800 Pixel (Seitenverhältnis 3:2). Größer ist auch OK, allerdings hat nicht jeder ein 24 Zoll Cinema Display. Beim direkten Einbau in Webseiten, wenn Navigation und Inhalt miteinkalkuliert werden müssen, reicht manchmal auch kleiner, z.B. 800 x 600 Pixel. Bild also entsprechend skalieren auf passende Endgröße.

Dann die Auflösung: Immer 72 dpi, da Monitore sowieso nur im 72 dpi Modus anzeigen können. Mit höherer Auflösung können Monitore nix anfangen! Also: Elektronische Betrachtung = 72 dpi; höhere Auflösungen sind nur für Print nötig.

Ausgabe schließlich im Dateiformat "jpg". Um Dateigröße zu sparen, kann die JPG-Kompression runter auf bis zu 60 Prozent, das reicht für die meisten Fälle. Wichtig: Die Reduktion der Datenmenge geschieht bei der jpg Komprimierung destruktiv, d.h. entsprechende Bild Informationen gehen unwiderruflich verloren. Also vor der jpg Komprimierung immer das Original als Backup aufbewahren!